'Geheimtip' Wildenauersteig?

Am ersten sonnigen und richtig warmen Wochenende im Frühling mache ich einen Kurzbesuch an der Hohen Wand, um mich langsam auf meine Ausbildung zum Klettersteig-Übungsleiter vorzubereiten (yay!). Ich möchte die heurige Saison mit dem Gebirgsvereinssteig eröffnen.

Ich habe ja nicht erwartet, dass ich bei diesem traumhaften Wetter der einzige Kletterer bin. Doch als ich mich dann - von Oberhöflein kommend - dem Wandfußsteig nähere, bin ich vom Ansturm doch etwas überrascht: man erkennt schon von unten den Steigverlauf mit einem Blick - wie eine gut besuchte Ameisenstraße windet er sich an der Gelben Wand nach oben.

Ich habe nicht vor mich in den Stau einzureihen und versuche deswegen mein Glück ein Stück oberhalb am Wildenauersteig, meinem Lieblingsklettersteig in dieser Gegend. Und ich bin ein zweites Mal überrascht: keine Menschenseele weit und breit!

Nun ist der Gebirgsvereinssteig schon aufgrund seiner Länge attraktiv (er ist doppelt so lang wie der Wildenauersteig) und auch spektakulär (Seilbrücke!), trotzdem kann ich mich nicht so wirklich für ihn erwärmen:

Ein durchgehendes Stahlseil, das eine mehr oder weniger senkrechte Wand hochführt, wirkt irgendwie seelenlos gegenüber dem Wildenauersteig, der sich mit seinen “Klampfen” an den Fels schmiegt (und diesen auch durchdringt!)…

Und dann sind da noch diese zwei Stellen, an denen man sich ungesichert zur nächsten Klammer hocharbeiten muss - jedes Mal wieder ein kleiner Kick!

Beim nächsten Mal werde ich also früher aufstehen, um auch dem Gebigrsvereinssteig meine Referenz zu erweisen. Aber sonst bin ich ganz froh, dass es an der Hohen Wand einen schönen und anspruchsvollen Steig gibt, auf dem man sogar an schönen Wochenenden vom Trubel verschont bleibt :-)