Die Wilde Gams

Heute nehme ich mir als Vormittags-Krafteinheit die “Wilde Gams” (E/F) vor. Dabei handelt es sich um einen reinen Sport-Klettersteig direkt im Tal, kurz und sehr kraftintensiv, also die Art von Klettersteig die ich sonst eher meide.

Nach einem 5-Minuten-Spaziergang zum Aufwärmen stehe ich vor der Einstiegswand und muss feststellen, dass es hier in der Nacht doch stärker geregnet hat als ich angenommen habe, denn der Fels ist feucht und teilweise rutschig. So beanspruchen mich bereits die ersten Abschnitte (hauptsächlich C/D, teilweise leicht überhängend) stärker als mir lieb ist.

Wegen der Feuchtigkeit versuche ich erst gar nicht, “schön” am Fels zu klettern, sondern gehe gleich mit Krafteinsatz auf das Stahlseil los.

Nach einer halben Stunde erreiche ich die Schlüsselstelle - eine lange, überhängende E/F-Verschneidung - und die bringt mich an meine Grenzen: Obwohl ich mit allen Körperteilen (Waden! Unterarme!) arbeite und alle mir sonst verpönten Hilfsmittel einsetze (Steigen auf das Seil, Rastschlinge), schaffe ich es nur mit allerletzter Kraft hinauf.

Nach insgesamt 50 Minuten ist die Tortur gottseidank vorbei.

Falls es ein “Nächstes Mal” für mich gibt, dann nur bei trockenem Wetter und nur in Begleitung!