Taghaube und Grandlspitz

Wenn ich schon mal Urlaub in den Bergen mache, muss zumindest ein Klettersteig am Programm stehen.

Zwei Kollegen haben mich auf eine Tour über den Königsjodler-Klettersteig eingeladen, aber eine 12-Stunden-Wanderung traue ich mir konditionell nicht zu, und deswegen entscheide ich mich für ein kürzeres Alternativprogramm: den Grandlspitz-Klettersteig (C/D), kombiniert mit einem Abstecher auf die Taghaube.

Um 6 Uhr gehe ich in der Nähe vom Dientener Sattel los, zuerst zur Erichhütte (Weg Nr. 432) und dann weiter die Taghaube hinauf (Weg Nr. 437). Der Weg nach oben wird zusehends steiler, geröllig und ausgewaschen (mit Kindern nicht zu empfehlen, und im Abstieg sicher mühsam). Nach gut eineinhalb Stunden und 800 Höhenmetern stehe ich dann am Gipfel der 2159m hohen Taghaube:

Knapp unterhalb des Gipfels führt ein kleiner und verhältnismäßig schlecht markierter Steig hinüber zum Grandlspitz. Dieser Steig ist eine Nervenprobe für mich, da er ziemlich ausgesetzt durch alpines Gelände führt, und ich habe wegen der umherziehenden Nebenschwaden immer wieder Angst, den Weg zu verlieren.

Ich bin heilfroh, als ich kurz vor 9 Uhr endlich die Grandlspitz-Südwand und damit den Einstieg zum Klettersteig erreiche:

Bis jetzt ist es noch angenehm kühl, die Sonne ist fast immer durch Nebelschwaden verdeckt. Trotzdem bin ich wegen des feuchten Wetters schon komplett durchgeschwitzt. Der Klettersteig dauert dann eine knappe Stunde und ist genau nach meinem Geschmack: eher ausgesetzt, und von der Schwierigkeit gerade so, dass ich ihn ohne Zuhilfenahme des Stahlseils bewältigen kann.

Am Grandlspitz bieten dann Sonne und Nebelschwaden ein spektakuläres Panorama auf den zuvor zurückgelegten Weg:

Nach insgesamt fünfeinhalb Stunden (bei eher sportlichem Tempo) bin ich dann wieder zurück am Parkplatz - und rechtzeitig zum Mittagessen zu Hause ;-)