Klettersteigwochenende im Ötztal
am 25. Mai 2016Tags: klettersteig, tirol
Ein Zusammenfassung aller Klettersteige, die wir im Zuge der Ausbildung zum Klettersteig-Übungsleiter von 25. bis 29. Mai 2016 in Oetz absolviert haben.
25. Mai: Crazy Eddy (D)
Der Crazy Eddy besteht aus einem eher schwierigen ersten Teil, gefolgt von einer Gehpassage und schließlich einer Seilbrücke (zwei Seile, große Personen haben’s leichter). Am Ende des Steigs besteht die Möglichkeit abzuseilen - dafür war unser 40-Meter-Seil allerdings zu kurz, und den Weg von der Abseilstelle zur “Spinne” haben wir nicht gefunden. Statt dessen queren wir unterhalb der Seilbrücke die Geröllrinne und kommen so wieder zum Ausgangspunkt zurück.
Wir haben strahlend schönes Wetter, lediglich der Lärm der nahen Autobahn ist etwas störend.
26. Mai: Stuibenfall-Klettersteig (C)
Für den Stuibenfall-Klettersteig ist es genau die richtige Jahreszeit: Schmelzwasser und die Regenfälle der letzten Tage machen den größten Wasserfall Tirols noch eindrucksvoller. Wir parken oben bei Niederthai und gehen entlang des Wasserfalls nach unten, wo wir in den Klettersteig einsteigen.
Der Klettersteig ist schön und nicht allzu schwierig - er wird zurecht als “Familienklettersteig” bezeichnet. Leider ist er auch sehr gut besucht, was zu einigen Wartezeiten führt.
26. Mai: Lehner Wasserfall (C bzw. D/E)
Am Nachmittag steht der Jubiläums-Klettersteig am Programm - von der Schwierigkeit ähnlich wie der Stuibenfall, abgesehen von einer kurzen D/E-Stelle, die aber umgangen werden kann. Wunderschöne und ruhige Lage, schönes Panorama, aber für meinen Geschmack zu viel Eisen (Klammern und Tritte).
Die Extremvariante (E), die bei dieser großen Wassermenge sicher ein sehr spannendes Erlebnis wäre, muss ich mir allerdings für das nächste Mal aufheben.
27. Mai: Leite Klettersteig (C/D)
Der Leite Klettersteig ist ganz nach meinem Geschmack: keine Tritthilfen, schöner griffiger Fels und ein Schwierigkeitsgrad, der es mir erlaubt, ohne Hilfe des Stahlseils nach oben zu gelangen.
Den Steig kann man in eineinhalb Stunden locker absolvieren, wir verbringen jedoch mit diversen Sicherungs- und Rettungstechnikübungen fast den ganzen Tag hier, was bei permanentem Sonnenschein in einer schattenlosen südseitigen Wand ganz schön anstrengend werden kann.
Der Abstieg bietet die Möglichkeit zu etwas Geröll-Running.
28. Mai: Reinhard Schiestl Klettersteig (D)
Der Schiestl Klettersteig ist das glatte Gegenteil vom Leite-Klettersteig gestern: kühl und schattig, mit sehr vielen künstlichen Griffen und Tritten. Statt nahe am Fels zu sein, hat man hier ein sehr luftiges und ausgesetztes Gefühl, wenn man die ca. 200 Meter hohe Felswand nach oben steigt - man sieht fast in jeder Situation bis zum Wandfuß hinunter!
Damit wir uns den unangenehmen Rückweg ersparen (nach dem Abstieg muss man 2 km auf der Bundesstraße zurücklegen) benützen wir 2 Autos und stellen eines davon beim Ausstieg in Burgstein ab.
29. Mai: Geierwand Klettersteig (C)
Vom Geierwand Klettersteig benützen wir nur den unteren Abschnitt für unsere “Abschlussprüfung” - doch nach allem was ich sehe wird dieser Klettersteig nicht zu meinen Favoriten gehören: einerseits das sehr geröllige Gelände und der bröselige Fels, andererseits (wie beim Crazy Eddy) der Lärm der nahen Autobahn machen diesen Klettersteig für mich eher entbehrlich.
